FAQ
Werden Bewegung und Aktivität unterdrückt?
Überschießende (hyperton) oder mangelnde (hypoton) Energie, ständige psychische oder physische Unruhe, mangelnde Impulskontrolle oder komplizierte Reizverarbeitung sind kein Ausdruck besonderer Kreativität oder Intelligenz, sondern Alarmzeichen für eine mangelnde Verarbeitung von haptischen Reizen, die die Propriozeption (Eigenwahrnehmung) behindern. Zeigen sich diese Auffälligkeiten beim Heranwachsen über mehrere Monate, sollten Sie der Sache auf den Grund gehen.
Einer Wahrnehmungsstörung muss so früh wie möglich entgegen gewirkt werden. Nach jetzigem Kenntnisstand (siehe Forschungen Dr. Grunwald, Leipzig), kann eine untherapierte Wahrnehmungsstörung gerade bei Jugendlichen zu schwerwiegenden psychischen Problemen, wie z.B. Essstörungen führen.
Bei vielen Diagnosen, wie z.B. ADHS, Autismus, Demenz, körperliche oder geistige Beeinträchtigungen, Neurologische Erkrankungen, sind Problematiken in der Eigenwahrnehmung fast immer Begleiterscheinungen. Aber auch bei Menschen ohne Diagnose können Auffälligkeiten auftreten, die bei Behandlung so gut wie immer austherapiert werden können. Hier reicht oft schon der Einsatz von mehr Gemeinsamkeit, Sport, Krafttraining, also geistige und körperliche Herausforderung, sowie ggf. die Unterstützung durch Ergo-, Logo- oder Physiotherapie. Ein Hilfsmittel kann helfen, den Therapieweg zu unterstützen und zu beschleunigen. Es stellt jedoch keinen Ersatz für die vorausgenannten Faktoren dar.
In allen Fällen sollten Sie eines beherzigen: Die persönliche Zuwendung und das Gefühl der Geborgenheit durch Bindung ist der Grundbaustein für jede gute Entwicklung. Bewegung, Sauerstoff, gesunde Lebensmittel und Liebe sind die besten Hilfsmittel für eine optimale Entwicklung.
Was bewirkt eine Sandweste?
Nahezu alle Menschen neigen dazu, die nicht gebrauchte Nackenmuskulatur zu entspannen, der Brustbereich sinkt nach vorn.
Durch den Druck und das Gewicht erhält das Gehirn einen neuen Reiz und befiehlt den Muskeln: anspannen und aufrichten, weil sonst Umfallen droht!
Dieser Hinweis zum Aufrichten wirkt sich positiv auf die gesammte Aufnahme neuer Reize aus der Umgebung aus.
Probieren Sie das bitte nicht: Würden Sie mit gesenktem Haupt und eingeschränktem Gesichtsfeld eine stark befahrene Straße überqueren wollen, würde Sie die wichtigen Signale der Umgebung nicht klar genug aufnehmen können. Die Folge wäre sicher nicht einträglich für Ihre Gesundheit.
Die therapeutische Arbeit mit Gewichten ist nichts Neues. Unsere Westen umschließen den ganzen Körper und verteilen den Druck gleichmäßig.
Dadurch sind sie viel wirksamer als herkömmliche Gewichtswesten mit Einsteckgewichten.
10 % des Körpergewichtes ist ...
... viel zu oberflächlich!
Dennoch hält sich die Aussage hartnäckig. Für die schnelle Vermarktung via Onlinerechner ist dies perfekt.
In der therapeutischen Realität leider - wie so vieles - viel zu oberflächlich.
Bei hypertonen Menschen (überspannter Muskeltonus) werden Sie damit nahezu nichts erreichen, das Gewicht ist meist zu schwach gewählt.
Bei hypotonen Menschen (Muskelschwach), die zudem durch die oft schwerfallende Bewegung zu Übergewicht neigen, ist das Gewicht dann eventuell zu schwer. Unwohlsein und Angstzustände können sich einstellen.
Im Sinne einer erfolgreichen Therapie mit dem Hintergrundwissen der sensorischen Integration, sollte das Gewicht der Decke oder Weste auf die jeweilige Ausgangsspannung der Muskulatur (Muskeltonus) und der persönlichen Situation und Diagnose abgestimmt sein.
Das macht uns das Verkaufen nicht einfacher, aber für beide Seiten sehr viel Effizienter.
Wie lange dürfen Westen und Decken getragen, bzw. genutzt werden?
Durch den gezielten Einsatz von Westen und Decken soll im Gehirn ein neurologischer Prozess in Gang gesetzt werden.
Der Körper kann durch die Reizgebung auf die Sensoren der Haut neu erfasst werden. Die Körper-Raum-Karte kann ausgebildet werden.
Nur durch stetige Wiederholungen und "neue" Reizgebung ist dies möglich.
Werden die Produkte zu lange angewendet, entwickelt sich ein unerwünschter Gewöhnungseffekt, der eine Veränderung verhindert.
Eine Faustregel besagt: 3 x täglich ca. 30 Minuten sind ausreichend.
Es wäre einfach zu schön, wenn dies auf jeden Menschen übertragbar wäre.
Je nach Ausgangssituation sollte diese Regel auf die persönliche Situation angepasst werden. Ist das Tragen unangenehm, lassen Sie es sein!
Hören Sie bei Kindern und anderen schutzbefohlenen Menschen auf verbale und nonverbale Äußerungen! Sie haben in jedem Fall recht, egal was andere darüber denken.
Wie sich ein Mensch fühlt, kann man als Außenstehender nur erahnen, aber nicht selbst wahrnehmen.
Beginnen Sie mit kurzen Tragezeiten und steigern Sie diese bis maximal 30-40 Minuten.
Wählen Sie ruhige Momente, in denen besonders viel Harmonie besteht um Stress zu vermeiden.
Die Produkte sollten nur so lange angewendet werden, wie der Anwender es zulässt!
Bei Menschen mit starken Problemen in der Reizverarbeitung können es sogar nur wenige Minuten sein.
Hier ist das Ziel die Reizverarbeitung zu trainieren. Steigern Sie daher die Tragezeit langsam und gefühlvoll.
Zwingen Sie NIEMALS einen Menschen unsere Produkte zu nutzen, besonders nicht, wenn er sich nicht verbal klar äußern kann!
Bitte bedenken Sie: Das langfristige Ziel ist, OHNE unsere Produkte leben zu können!
Eine Gewöhnung durch dauerhafte Nutzung ist daher nicht Erstrebenswert.
Ist das Gewicht der Decken & Westen schädlich für Knochen oder Muskulatur?
Nein. Unser Körper ist für deutlich mehr Gewicht "gebaut" als Sie ihn jemals mit unserer Sandtherapie® belasten könnten.
Größen und Gewichte sind an die jeweiligen Altersklasse angepasst.
Unser Skelett wird durch die Muskulatur gehalten. Eine zu hohe oder ungenügende Spannung wirkt sich ungünstig auf die Haltung und somit auf die Gesundheit aus.
Unsere Muskulatur ist bestrebt dem Gewicht "Stand" zu halten und das ist exakt das, was wir erreichen wollen: einen erhöhten Muskeltonus und ein "Aufrichten" des Körpers.
Eine negative Auswirkung auf den Körper infolge des Gewichtes ist in 15 Jahren noch nie aufgetreten.
Eine Unbedenklichkeit wurde mehrfach von Ärzten und Therapeuten bestätigt.
Also immer unbedenklich?
Nein! Voraussetzung hierfür ist selbstverständlich die fachliche Beurteilung und das passende Produkt.
Wenden Sie sich gerne an einen unserer Netzwerkpartner. Fachlich kompetent können sie Ihre ganz persönliche Situation beurteilen.
Gibt es wissenschaftliche Studien zur Sandtherapie®?
Es gibt zahlreiche Studien (meist aus dem Ausland), die die positive Wirkung von Gewichtsdecken und Westen belegen.
Zur Beluga Sandtherapie® gibt es zahlreiche Erfahrungsberichte, ärztliche Stellungsnahmen, Hausarbeiten und Diplomarbeiten.
Eine wissenschaftliche Studie steht noch aus, jedoch finden sich Nachweise und Grundlagen in der sensorischen Integration,
Studien zur Körperhaltung & Koordination, der modernen Hirnforschung und dem Wissen über die Evolution.
Wer sich mit dem Thema Wahrnehmung & Gehirn beschäftigt wird schnell feststellen, dass die Wirkung unserer Produkte eine
logische Konsequenz aus den neurologischen Verarbeitungsprozessen im Zusammenspiel von Körper und Gehirn ist.
Studien, fachkompetente Beurteilungen & Diplomarbeiten
- Beurteilung Sanddecken DRK Schleswig Holstein, Ergotherapie
- Diplomarbeit Karin Wiemers, Leicher Lernen durch Schwere
- Facharbeit Anästhesie & Intensivpflege: Basale Stimulation, Wahrnehmung und Ihre Bedeutung
- Dissertation Sensorische Integration K. Lugmair Medizinischen Fakultät der Ludwig- Maximilians- Universität zu München
- Pilotstudie: Psychologische Effekte von Deep Pressure auf Kinder mit Autismus, American Journal of Occupational Therapy
- AOTA Evidence Exchange, Auswikungen Gewichtsweste auf Sitzverhalten, Konzentration und Lernverhalten
- Hausarbeit D. Hornke, IBAF gGmbH, Schreien und Rufen bei Demenz
- Veröffentlichung SciMedCentral, Positive Effekte von Gewichtsdecken bei Schlaflosigkeit (en)
- DEV systemischer Review - Sensorische Verarbeitung für Kinder mit Autismus-Spektrum-Störungen
- DEV randomisierte Studie - Auswirkungen Gewicht und Parkinson
- DEV randomisierte Studie - Aswirkungen Training mit Gewichten bei Schlaganfall
Ergänzende Literatur?
Aber Ja!
Gerne empfehlen wir Ihnen folgende Veröffentlichungen, die spannende Hintergründe und interessante Achsen aufzeigen.
Literatur zum lernen und nachdenken!
+ Ulla Kiesling: Sensorische Integration im Dialog
ISBN 978-3-8080-0808-9
+ Dr. Martin Grunwald: Homo Haptikus
Wissenschaft zum Anfassen: „Fühlen und tasten ist viel wichtiger für unser Überleben als sehen, hören, riechen und schmecken“, sagt Martin Grunwald.
Warum wir ohne Haptik nicht leben können.
ISBN 978-3426277065
Haptiklabor Universität Leipzig
+ Norman Doidge: Wie unser Gehirn heilt
ISBN 978-3593394770
Spannender You-Tube Film ...
+ Norman Doidge: Neustart im Kop
ISBN 978-3593508399
+ Dr. Gerald Hüther: Neues vom Zappelphillip
ISBN 978-3407229274
+ Manfred Spitzer: Digitale Demenz
ISBN 978-3426300565
+ Simone Guido: Tim lebt!
ISBN 978-3863340384
Ist eine Übernahme der Kosten durch die Krankenkasse möglich?
Da unsere Sandtherapieprodukte nicht im Hilfsmittelkatalog eingetragen sind, ist eine Übernahme der Kosten durch die Krankenkasse von der jeweiligen Bearbeitungsstelle abhängig.
Was ein Hilfsmittel darstellt ist eigentlich ausreichend und eindeutig durch den Bundesausschuss dargelegt: Hilfsmittel sind im Bereich der Rehabilitation nach der Hilfsmittel-Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses „Gegenstände, die im Einzelfall erforderlich sind, um den Erfolg einer Krankenbehandlung zu sichern, einer drohenden Behinderung vorzubeugen oder eine Behinderung auszugleichen, soweit sie nicht als allgemeine Gebrauchsgegenstände des täglichen Lebens anzusehen sind“.
Diese Definition lässt eigentlich keine Zweifel offen, dass bei einer positiven Indikation das Hilfsmittel von der Krankenkasse übernommen werden muss. Soviel zur Theorie.
Wir empfehlen Ihnen einen Therapeuten oder aufgeschlossenen Arzt hinzuzuziehen, der Ihnen eine entsprechende Empfehlung ausstellt.
Wie ein solches Schreiben aussehen kann, finden Sie in unserem Beispielanschreiben.
Zudem stellen wir Ihnen den Auszug eines interessanten Artikels zu diesem Thema aus der Zeitung NOT zur Verfügung.
> PDF Ansprüche auf Hilfsmittel durchsetzen
Müssen die Decken nicht größer sein?
Eine Gewichtsdecke, die einen langfristigen Erfolg bringen soll, ist ein zusätzliches Angebot an den Körper.
Oft reicht die Nutzung in der Einschlafphase aus.
Sie ist KEIN Bettdeckenersatz!
Unsere Erfahrung zeigt, dass nahezu alle Menschen sich in der Nacht von den Decken "befreien" wollen, weil die
Reizgebung ausreichend gesetzt wurde. Dies sollte möglich sein, OHNE die Decke zu wechseln.
Besonders bei Schutzbefohlenen.
Zudem wird das Gewicht über den Füßen und auf dem oberen Brustkorb oft als unangenehm empfunden.
Das Beschweren von Hüfte, Oberschenkel und Bauch reicht oft aus um den gewünschten Effekt zu erreichen.
Bitte denken Sie in diesem Zusammenhang auch an den angestrebten Therapieerfolg:
Wir wollen, dass das Gehirn durch Wiederholungen lernt und sich NICHT an den Reiz gewöhnt.
Ziel ist es, nicht auf diese Decken angewiesen zu sein, sondern eines Tages auf sie verzichten zu können.
"Kuschelige", schwere Decken, die die Bettdecke ersetzen sollen sind schön zu bewerben.
Für wirkliche Therapieerfolge ist die Dauernutzung jedoch nicht geeignet.
Hier sollten Sie mehr ins Detail gehen und am Kern des Einschlafproblems "arbeiten".
Wie sagte einst Herbert Grönemeyer: Es könnte so einfach sein, isses aber nicht.
Fazit:
Weniger ist mehr!
Denn nur so stellen die Hilfsmittel eine Hilfe und keine Abhängigkeit dar.